Menschen in traurigen Momenten zu begleiten, sie zu stärken und ihnen nochmal aufzuzeigen, dass sie mit großem Stolz und Dankbarkeit auf die Zeit zurückblicken können, die sie mit den Verstorbenen vebracht haben, ist mein größter Antrieb- meine größte Leidenschaft, bei dieser Aufgabe. Ich habe daher auch keinerlei Erwartung an die Angehörigen, schon aber ein gutes Gefühl, wenn ich spüre, dass mir das gelungen ist.
Wenn ich dann noch zusätzlich, zu diesem wohltuenden Empfinden, persönliche Dankesbekundungen der Trauernden erhalte, berührt mich das um so mehr. Und kürzlich erfuhr ich dann, dass es da noch eine andere Stufe gibt, die sich noch ganz anders anfühlt.
Bei einer Rede, für einen plötzlich verstorbenen jungen Mann, kamen einige Hundert Menschen, um bei dem letzten Geleit dabei zu sein.
Nachdem ich die Rede auf dem Friedhof vorgetragen hatte, applaudierte diese große Kulisse. Allen voran der Vater, mit der Familie des Verstorbenen. Das ist wohl die größtmögliche Anerkennung, die man beim Vortrag als Trauerredner erfahren kann.
Ein Moment, den ich ganz sicher, immer in meinem Herzen tragen werde.
Wann auch immer ich in Zukunft die Zeit finde, eine solche Rede zu halten – dieser Moment wird meine persönliche Orientierung sein.
Nicht, um noch einmal eine solche Resonanz erfahren zu wollen, sondern vielmehr, um meinen Teil, zu einem außergewöhnlichen und besonderen Abschied beizutragen – der in unvergessener Erinnerung bleibt.